Warum dauerte es nach der Erhebung von Karl Liechtenstein in den Fürstenstand 1608 im Vergleich mit anderen Fürstenfamilien sehr lange, bis sie in den Reichsfürstenrat aufgenommen wurden? Was hatte die Verschuldung der Familie Hohenems damit zu tun? Eine wissenschaftliche Forschungsarbeit beleuchtet die Hintergründe zur Erhebung von Vaduz und Schellenberg zum Fürstentum Liechtenstein. Dabei wird mit Bezug zu den Jahren 1719 bis 2019 im Besonderen ein Zeitraum von zirka 100 Jahren untersucht, welcher der Ausrufung zum Fürstentum Liechtenstein vorausgeht und die wichtigsten Ereignisse auf dem Weg zur Erhebung in das Reichsfürstentum erforscht.
Das Projekt wird von MMag. Dr. Katharina Arnegger, die als wissenschaftliche Beauftragte für das Liechtensteinische Landesarchiv in Wien Quellen zur liechtensteinischen Landesgeschichte recherchiert und als Lektorin an der Universität Wien tätig ist, geleitet und in Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein umgesetzt. Ziel ist es, eine auf den bisher noch unbenutzten Quellen im fürstlichen Hausarchiv in Wien basierende Darstellung zu verfassen.
Die Erhebung wird sich aus zwei grossen historischen Themen zusammensetzen: Erstens der Verschuldung der Familie Hohenems, die zum Verkauf von Schellenberg und Vaduz führte. Und zweitens dem Erwerb durch die Familie Liechtenstein, die zwar seit 1608 über einen Fürstentitel verfügte, aber noch nicht über reichsunmittelbare Territorien, welche die zweite Voraussetzung für die Introduktion im Reichsfürstenrat darstellten. Die Recherche richtet ihr Augenmerk im Besonderen auf das zweite Thema. Um diese Frage zu beantworten und eine objektive Analyse zu ermöglichen, soll die Untersuchung noch bisher offene Lücken schliessen.
Die Ergebnisse werden im Jahrbuch des Historischen Vereins publiziert und dienen darüber hinaus als Basis für die Ausstellung im Landesmuseum Liechtenstein
und schaffen dadurch wertvolle Synergien.