3 Fragen an: Dr. Thomas Spieckermann
Dr. Thomas Spieckermann, Intendant des TAK Theater Liechtensteins, hat uns drei Fragen zu diesem Beitrag zum Jubiläumsjahr beantwortet.
Was ist das Besondere an dieser Produktion? Welche besonderen Herausforderungen gab es?
Für uns ist alles an dieser Produktion besonders. Zunächst einmal das Thema: Europa, seine Gegenwart und Zukunft als künstlerischen Stoff auf der Bühne ist ein grosses Unterfangen. Acht Autorinnen und Autoren mit acht Uraufführungen zu betrauen, ist weiterhin besonders. Sie alle schreiben aus ihren Ländern und Sozialisierungen heraus, viele sind fremdsprachig und mussten übersetzt werden. Dann diese Texte mit insgesamt drei Theatern auf die Bühne zu bringen, ist ebenfalls besonders. Es handelt sich hier um eine enge Koproduktion verschiedener Theater, in der Schauspieler vom Deutschen Nationaltheater Weimar und vom TAK Theater Liechtenstein involviert sind, in der Regisseure aus Luxemburg und Liechtenstein gemeinsam zusammen arbeiten, Bühnenbild und Kostüme wurden in den Werkstätten des DNT in Weimar angefertigt etc. etc. Eine riesige logistische und dispositionelle Hintergrundarbeit fand da statt. Auch die gemeinsamen Proben mit zwei Regisseuren sind besonders. Eigentlich also alles! Diese Produktion ist eine grosse Herausforderung für ein doch kleines Theater wie das TAK.
Wie kam es zu der Idee von 8 Autoren aus 8 Europäischen Ländern?
Die Idee war Autorinnen und Autoren über ihre Sicht auf Europa zu befragen. Das erfordert natürlich eine gewisse Spannbreite. Von Anfang an war mir dabei klar, dass es Autor/innen aus allen politischen und geographischen Ecken des Kontinents sein sollten – aus dem Norden und dem Süden, dem Osten und dem Westen, aus innerhalb der EU und ausserhalb, deutschsprachig und fremdsprachig. So entstand die Idee der acht Autor/innen. Ausgewählt wurden sie dann nach künstlerischen Gründen.
Wenn Sie an die Geschichte Liechtensteins denken, an welchem historischen Ereignis der letzten 300 Jahre wären Sie gerne mit dabei gewesen?
Als 1866 die letzte Liechtensteinische Armee ohne den erwarteten Kampfeinsatz gegen Italien unversehrt ins Land zurückkehrte und zwei Jahre später die Armee komplett aufgelöst wurde.